CHRONIK

 

 

Die Vorgeschichte

 
Die Geschichtsdaten des Schützenvereins St. Leon reichen bis zum Jahr 1928 zurück. Es ist nunmehr 80 Jahre her, seit sich schießsportbegeisterte Männer der damaligen Gemeinde St. Leon entschlossen, einen Schützenverein zu gründen. Sie gehörten in den 20er Jahren dem Kyffhäuserbund an, der auch in St. Leon eine Ortskameradschaft besaß. Der gemeinsame Gedanke von 30 Männern war wohl der, nicht nur die Tugenden des Soldatenstandes zu wahren, sondern sich vielmehr im sportlichen Wettkampf zu messen, beim Trainingsschießen, bei Meisterschaften und sonstigen Wettbewerben. So führte also ihr Weg zur Gründung einer Klein-kaliberabteilung innerhalb des Militärvereins St. Leon. Dionys Lumpp war zu dieser Zeit die treibende Kraft und arrangierte sich in gebührender Weise.
Zu den aktiven Schützen dieser Kleinkaliberabteilung gehörten Dionys Lumpp, Friedrich Lindenauer, Hermann Bender, Karl Brenzinger, Amatus Stegmüller und Georg Knopf. Sehenswerte Erfolge, bei regionalen Wettbewerben erzielt, ließen bald aufhorchen und waren der Lohn für manches Trainingsschießen.
Im Jahre 1930 wurde in der Nähe der Autobahn eine Kleinkaliberanlage mit Blockhaus gebaut, die fünf Schießbahnen aufwies. Diese erste Schießsportanlage in der Gemeinde wurde ausschließlich in Eigenleistung erbaut, wobei sich folgende Kameraden durch ihr Engagement besonders auszeichneten: Dionys Lumpp, Hermann Bender, Friedrich Lindenauer, Karl Brenzinger, Karl Hofmann, Amatus Stegmüller, Otto Herz, Ewald Lutz und Georg Knopf.
1934 gesellte sich Alfred Deschner zur Riege der aktiven St. Leoner Schützen. Der wohl größte Erfolg des noch jungen Vereins war zu damaliger Zeit das Erringen der Vizemeisterschaft von Südwestdeutschland im Kleinkaliber-Liegend-Anschlag, und zwar im Jahre 1937 in Ludwigshafen. Südwestdeutscher Vizemeister im Einzel dieser Disziplin wurde Alfred Deschner.
Die Aktivitäten dieses Vereins setzten sich auch nach Beginn des 2. Weltkriegs etwa bis zum Jahre 1943 fort. Danach wurden lediglich vereinzelt noch Übungsschießen absolviert. Und mit der Kapitulation im Jahre 1945 ging der Schießplatz verloren und die Einrichtungen wurden zerstört. 1945, die Stunde null für das gesamte deutsche Volk. Es sollte nunmehr Jahre dauern, bis sich aus der von Dionys Lumpp gelegten Wurzel, dem Schießsport nämlich, wieder Leben entwickelte.
Sieben Jahre nach Kriegsende fand ein Treffen statt, in welchem Dionys Lumpp im Jahr 1952 erneut zur Gründung eines Schützenvereins aufrief. Diesem Ruf folgten die Kameraden Rudolf Hönig, Hermann Bender und Karl Brenzinger.
Sie mussten allerdings feststellen, dass die Zeit zur Gründung eines Schützenvereins doch wohl noch nicht reif war, so dass ihre Aktivitäten wieder zum Erliegen kamen.
 
 
 
 

Gründung des Schützenvereins St. Leon 1958 e.V.

 
Unermüdlich jedoch waren die Kameraden Dionys Lumpp, Alfred Deschner und Hermann Bender in ihren Bemühungen, die Tradition und das sportliche Schießen der 30er Jahre in St. Leon wieder aufleben zu lassen. Zweimal wurden zum Jahresbeginn 1958 im Ortsfunk von St. Leon die Interessenten für einen Schießsportverein angesprochen und in die Gaststätte „Zum Lamm“ gebeten, wo alsdann am 27. Januar 1958 die Gründung des heutigen Schützenvereins stattfand.
Genau 15 Interessenten waren gekommen, und alle 15 erklärten durch ihre Unter-schrift, den neuen Verein zu bilden. Es waren dies: Dionys Lumpp, Alfred Deschner, Hermann Bender, Herbert Brecht, Karl Klevenz, Herbert Weinlein, Artur Stegmüller, Otto Brecht, Ewald Lutz, Franz Weber, Wilfried Klevenz, Josef Hecker, Ferdinand Vogelbacher, Herbert Wirth und Karl Zang.
 
In die erste Vorstandschaft wurden gewählt:
1. Vorstand Ewald Lutz
2. Vorstand Dionys Lumpp
Schriftführer Karl Zang
Kassier Otto Brecht
2. Kassier (Vereinsdiener) Karl Klevenz
 
1chronik.JPG

 

Bereits nach wenigen Tagen, nachdem der „Lammwirt“ seine Zusage gab, wurden in den Saal der Gaststätte fünf Luftgewehr-Scheibenzuganlagen eingebaut, um mit dem Schießen beginnen zu können.

Ein Zustrom an Mitgliedern bescherte dem Verein bis zum Jahr 1960 bereits 80 Schützen. Das Provisorium im Saal der Gaststätte „Zum Lamm“ platzte buchstäblich aus den Nähten, so dass sich die Vorstandschaft um Oberschützenmeister Ewald Lutz Gedanken machen musste, eine den Bedürfnissen angemessene Schieß‑ sportstätte anzubieten. Die vor dem Krieg errichtete Anlage war je bekanntlich dem Hass und Mutwillen einiger St. Leoner Bürger zum Opfer gefallen.

Langwierige Verhandlungen mit dem Staatlichen Forstamt führten schließlich dazu, dass ein geeignetes Waldgelände für den Bau einer Schießsportanlage gefunden wurde. Sofort ging Oberschützenmeister Ewald Lutz ans Werk, skizzierte den neuen Schießstand, gab diese Skizze dann Landesschützenmeister Karl Simm, der daraus einen für den Verein kostenlosen baureifen Plan erstellte, so dass mit den Arbeiten begonnen werden konnte.

Jetzt durften die Schießsportfreunde ihren Zusammenhalt unter Beweis stellen. Mehr als 100 alte Kiefern und Buchen mussten gefällt und das Gelände von den Wurzelstöcken befreit werden. Und für den vorgeschriebenen Schutzwall warteten 1.400 cbm Erde auf ihre Verschiebung. Hierzu wurden mit einer amerikanischen Pioniereinheit Verhandlungen geführt, die nach weiteren zehn Monaten Wartens zum Erfolg führten. An einem Fastnachtsdienstag rückten die Soldaten mit schwerem Pioniergerät an. Die weiteren Arbeiten fanden im Juni ihren Abschluss, so dass bereits am 1. Juli 1962 die neue St. Leoner Schießsportanlage ihrer Bestimmung übergeben werden konnte.

Auch auf kulturellem Gebiet bot der Verein einiges, denkt man an die diversen Theateraufführungen und die Prunksitzungen zurück, die in der Bevölkerung großen Anklang fanden.

Zu Beginn des Jahres 1963 betrug die Zahl der Mitglieder bereits 96 Personen.

 

2chronik.JPG

 

Weitere Vereinshöhepunkte im Spiegel der Jahre

Am 3. April 1964 übernahm Alfred Deschner als Oberschützenmeister die Führung des Vereins. Er verstand es, das bereits Begonnene tatkräftig fortzusetzen.
Das Jahr 1965 brachte für den Schützenverein mit dem Fest der Fahnenweihe einen neuen Höhepunkt. Die ganze Bevölkerung von St. Leon und Sportschützen aus nah und fern feierten mit und bekundeten damit ihre Verbundenheit zum Schützenverein St. Leon. Der weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Schützenverein 1490 Heidelberg übernahm die Patenschaft. Auf der Fahne stehen die Worte: „Schützenkamerad sein heißt mehr als Freund sein.“ Eine stetige Mahnung für alle Schützen!
 
Erstmals am Buß- und Bettag 1966 wurde ein Gedächtnisschießen zum Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder abgehalten.

Am 5. Januar 1967 wurde Josef Hecker zum neuen Oberschützenmeister gewählt. Durch sein Engagement entstanden insgesamt 34 Luftgewehrstände, um den Schützen möglichst viele Trainingsmöglichkeiten zu geben und überörtliche Veranstaltungen wie Kreismeisterschaften und dergleichen durchführen zu können. Anlässlich einer Reportage über das Sport- und Spargeldorf St. Leon hatte der Verein einen spektakulären Auftritt im Fernsehen. Einige Schützen sangen das Lied „Droben im Oberland“. Im gleichen Jahr traf den Verein ein herber Verlust. Schützenmeister Alfred Baumbach, der sehr beliebt war, verstarb. Ein Schützen‑ bruder, der dreimal hintereinander Schützenkönig war.

Mit einem exzellenten Fest wurde 1968 die 10-jährige Gründung gefeiert. Über 30 Vereine gaben dem Jubelverein die Ehre. Der Wettergott meinte es ebenfalls gut, und im Festzelt ging es drei Tage lang hoch her.
Bei dieser Gelegenheit sollte der Bruderverein „Jung-Siegfried Odenheim“ nicht unerwähnt bleiben, der uns St. Leoner stets tatkräftig und besonders freundschaftlich unterstützte.
3chronik.JPG

 

In der zahlreichen Teilnahme der Ortsvereine an den jeweiligen Ortsmeisterschaften im Schießen spiegelt sich die große Beliebtheit unserer Sportart wider. Die SG 07 St. Leon errang 1969 zum 3. Mal hintereinander die Meisterschaft, so dass der begehrte Wanderpokal endgültig in den Besitz dieses Vereins überging.
An den Pfingstfeiertagen 1970 fand ein großes Luftgewehrturnier mit mehr als 100 Jugendlichen aus der Pfalz, dem Saarland und dem Sportschützenkreis Wiesloch statt. Wahrlich eine echte Werbung für das sportliche Schießen! Beim jährlichen Kreiskönigsschießen wurde Franz Weber 1. Ritter.
Im Jahr 1971 wurde unsere 1. Luftgewehrmannschaft Kreismeister, ebenso errang sie im Rundenkampfturnier den Staffelsieg. Franz Weber wurde in diesem Jahr Kreisschützenkönig.
Immer mehr Schützen näherten sich leistungsmäßig ihrer angestrebten Zielgröße. Um die sportlichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, wurde 1972 eine zweite Luftgewehrmannschaft aufgestellt.
Im Jahr 1973 wurde das Schützenhaus umgebaut und der Gastlichkeit entsprechend Rechnung getragen. Dafür mussten leider einige Luftgewehrstände weichen. Im November wurde die neu geschaffene Schießanlage offiziell eröffnet.
Die Luftgewehrmannschaft stieg 1974 in die Regionalklasse auf. Die Initiative einiger Schützen, das Luftpistolenschießen einzuführen, fand großen Anklang. Eifrig wurde mit dem Training begonnen.
Die erste Luftpistolenmannschaft nahm 1975 an den Rundenwettkämpfen des Sportschützenkreises Wiesloch teil.
Jungschütze Roland Weinlein wurde 1976 badischer Meister, und bei den deutschen Meisterschaften belegte er einen beachtlichen 5. Platz.
Das Jahr 1977 brachte dem Verein einen sportlichen Höhepunkt. Jungschütze Roland Weinlein wurde erneut badischer Meister und danach deutscher Meister. Der erste St. Leoner, der eine deutsche Meisterschaft gewann. Der Verein, die Gemeindeverwaltung und die Bevölkerung bereiteten Roland Weinlein einen gebührenden Empfang. Ein Autokorso zog durchs Dorf und der deutsche Meister wurde kräftig gefeiert. Die Kleinkalibermannschaft stieg in die Regionalklasse auf, die Jugendmannschaft wurde Kreismeister.
Mit den Vorjahreserfolgen wurde innerhalb des Vereins der Ruf nach dem Bau eines Sportpistolenstandes immer lauter, zumal viele Schützen dieser Disziplin huldigen wollten. Also wurde 1978 wieder gebaut. Es entstand eine mehr als 200 qm große Halle und ein Sportpistolenstand. Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens und der nun 50-jährigen Schützentradition feierte der Verein im August in der Spargelhalle ein großes Fest mit vielen Vereinen und Freunden aus nah und fern.
4chronik.JPG

 

Bedingt durch Krankheit in der Familie legte Oberschützenmeister Josef Hecker am 5. Mai 1979 das Amt als Oberschützenmeister nieder. Als Dank und Anerkennung für zwölf Jahre erfolgreiche Jahre an der Spitze des Schützenvereins St. Leon ernannte die Generalversammlung Josef Hecker zum Ehrenoberschützenmeister. Im Jahr zuvor erhielt er vom Deutschen Schützenbund das Ehrenkreuz in Bronze. Als Nachfolger bis Dezember 1979 fungierte Jürgen Blume, Schützenmeister wurde Gerhard Hofmann. Am 14. Oktober 1979 fand erstmals das Alters- und Seniorenschießen des Sportschützenkreises Wiesloch in St. Leon statt, bei dem etwa 80 Schützen am Start waren. Mit der Einweihung des Pistolenstandes am 18. November 1979 wurde wieder ein großes Werk vollendet, das den Einsatz jedes Schützenbruders forderte. Dann brach endgültig die “Neuzeit” an. Bei der am 28. Dezember 1979 abgehaltenen außerordentlichen Hauptversammlung wurde Gerhard Hofmann zum Oberschützenmeister gewählt. Eine für den Chronisten bemerkenswerte Wahl. Gerhard Hofmann war mit seinen 26 Jahren Lebensalter einer der jüngsten Oberschützenmeister der Bundesrepublik Deutschland und außerdem, zur Freude von Josef Hecker, noch einer seiner “Zöglinge”. In vielen kleinen Schritten begann der Verein nun “mit der Mode zu gehen”. Es gelang, das Geschaffene zu erhalten, behutsam Altes gegen Neues auszutauschen und sinnvoll zu ergänzen.
Durch die Aufstellung einer Sportpistolenmannschaft im Jahr 1980 wurde der Schießsport im Verein um eine weitere Alternative bereichert. Inzwischen zählte man 114 Mitglieder.
Viel Gaudi brachte eine Modifizierung des Königsschießens im Jahr 1981. Schossen die Herren bis dahin auf Blattl, wurde erstmals mit Schwarzpulver auf einen Holzadler geschossen, der durch seine Standfestigkeit lange Zeit für Spannung und Unterhaltung sorgte. Mit diesem Schritt wurde der Verein wieder ein bisschen moderner. Die 1979 begonnene Linie wurde weiter verfolgt.
Die Luftgewehrmannschaft stieg 1982 in die Landesklasse auf. Der amtierende Schützenkönig Rolf Hilpert sen., ein Vorbild im Verein, wurde im September zu Grabe getragen.
Im großen Kreis vieler Freunde und Gönner des Schießsports feierte man vom 16. bis 18. Juli 1983 das 25-jährige Vereinsjubiläum.
5chronik.JPG
Aber auf Freud folgt oft auch Leid. Nur wenig später musste die St. Leoner Schützenfamilie Abschied nehmen von Oberstleutnant a.D. Wilhelm Blume, von Ehrenoberschützenmeister Ewald Lutz, dem Vater des Vereins, und von Friedrich Tropf. Ihr Einsatz, so Oberschützenmeister Hofmann bei seinen Traueransprachen, sei uns Lebenden Vermächtnis. Im Jubiläumsjahr wurde Christopher Weinlein 1. Ritter beim Kreiskönigsschießen.
Die 1. Luftgewehrmannschaft schaffte 1984 den Aufstieg von der Landesklasse in die Badenliga. Einen Rundenkampfsieg gab es auch für die Kleinkalibermannschaft des Vereins. Mit 32 Mannschaften brachte das Ortsmeisterschaftsschießen einen Teilnehmerrekord. Dem Schützenverein St. Leon gehörten nun insgesamt 146 Mitglieder an. Wie in den Jahren 1970 und 1971 Franz Weber, schaffte es auch Christopher Weinlein, dem Vorjahres-Kreisjugendritter ein Kreisjugendschützen-könig in 1984 folgen zu lassen, Erik Säubert wurde 2. Ritter der Jugend.
Zusammen mit dem Wasserskiclub und der Sportgemeinde 07, Abteilung Ski, wurde erstmals im April 1985 ein Rollski-Biathlon gestartet.
 
6chronik.JPG

 

Nun stieg auch die Kleinkalibermannschaft in die Badenliga auf. In diesem Jahr waren wir Ausrichter des Kreiskönigsschießens. Ein tolles Heimspiel für unsere Schützen, denn mit Roland Weinlein, Rainer Kneller und Klaus Reinhard stellte der SV St. Leon den diesjährigen Kreisschützenkönig und seine beiden Ritter. Bei der Jugend wurde Erik Säubert 1. Ritter und Ruth Heger 2. Ritter. Auch der Kreis‑ königspokal bereicherte in diesem Jahr die Trophäensammlung des Vereins. Zu dieser denkwürdigen Kreiskönigsfeier wurde extra ein großer Bus gechartert, der voll besetzt, gut aufgelegte Vereinsmitglieder nach Tairnbach und wieder nach Hause brachte. Außerdem wurde unser Ehrenoberschützenmeister Josef Hecker zum Kreisehrenmitglied ernannt.
Um mal wieder etwas Neues auszuprobieren, wurde das “Sie-und-Er-Schießen” mit dem Kleinkalibergewehr in den Programmablauf des Vereinskönigsschießens aufgenommen. Ab dem Jahr 1986 findet sich dieses Schießen auf Glücksscheiben im alljährlichen Terminkalender wieder. Mit einem gelungenen Kreiskönigsball machten sich die Schützen des Sportschützenkreises Wiesloch, der im Jahr 1986 auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, im “Harres” heimisch. Die Veran‑ staltung wurde vom Schützenverein St. Leon ausgerichtet. Ab diesem Zeitpunkt waren und sind die Schützen mit Veranstaltungen immer wieder gerne in St. Leon im “Harres” zu Gast.
Im Jahr 1987 gab der Schützenverein St. Leon zum ersten St. Leoner Straßenfest mit Salutkanonen den Startschuss. Die Salutkanonen wurden in vielen Stunden von ihren Eigentümern Roland Weinlein und Helmut Hilpert hergestellt.
Die Eigentümer stellten ihre Kanonen immer zur Verfügung, wenn der Schützen‑ verein diese für eine entsprechende Veranstaltung benötigte.
7chronik.JPG

 

1988 stand eine kleine Feierlichkeit an. Das 30-jährige Vereinsbestehen wurde in kleinem Rahmen gewürdigt.
Gerhard Hofmann stellte sich im Jahr 1989, ebenfalls aus familiären Gründen, als Oberschützenmeister nicht mehr zur Wiederwahl. Emil Säubert folgte als 1. Vereinsvorsitzender nach.
Mit einer neuen Rekordteilnehmerzahl von 41 Mannschaften, davon 19 Damen-mannschaften, gingen die durchgeführten Ortsmeisterschaften 1990 in die Vereins-geschichte ein.
Bei den anstehenden Neuwahlen im Jahr 1991 wurde Roland Weinlein neuer Oberschützenmeister. Inzwischen hatte sich die Zahl der Vereinsmitglieder auf 168 erhöht.
Zur Königsfeier am 5. Dezember 1992 kam Sankt Nikolaus zu Besuch und brachte die Vereinsvorkommnisse des Jahres zu Gehör. Beim Kreiskönigsschießen wurde Bernd Weinlein 1. Ritter.
Zu den Gewehr- und Pistolendisziplinen kamen mit den Unterhebel- und den Westernwaffen 1993 neue Interessen auf den Verein zu. Die zahlreiche Teilnahme an großen Turnieren und Westerntreffen und die erzielten sehr guten Ergebnisse wurden durch den Gewinn von mehreren Unterhebelgewehren und Pokalen belohnt. Auch wurde durch dieses gemeinsame Auftreten die Kameradschaft gefestigt. Diese Kameradschaft war dann auch gefordert, denn durch Auflagen der Behörden bezüglich Sicherheit und Emissionsgesetze wurden umfangreiche Renovierungs-arbeiten notwendig.
Die Modernisierung des Gesellschaftsraumes im Schützenhaus stand im Jahr 1994 auf dem Arbeitsplan. Im Zuge dieser Modernisierung entstand eine neue Theke, die mit sehr viel Liebe zum Detail in Eigenarbeit erstellt wurde. Großes Engagement ging bei dieser Maßnahme von Ehrenoberschützenmeister Josef Hecker aus, der die gesamte Theke entwarf und baute. Die einstmals traditionelle Wanderung durch Wald und Flur am Buß- und Bettag wurde wiederbelebt, wobei sich Klaus Reinhard als “Versorger der Truppe” Verdienste erwarb.
8chronik.JPG

 

Erste Stimmen wurden laut, sowohl den Luftgewehr- als auch den Klein-kaliberschießstand gänzlich zu erneuern. In diesem Jahr wurde auch dem elektronischen Fortschritt Tribut gezollt. Die erste Computeranlage mit Drucker wurde dankenswerterweise von einem Gönner gestiftet und in Betrieb genommen. Der Pokal des Kreisschützenmeisters ging beim Kreiskönigsball in diesem Jahr zu uns nach St. Leon.
1995 wurden dann die auferlegten Renovierungen angegangen. Vorher wurde als erste Baumaßnahme am Schützenhaus eine Pergola angebracht. Die Arbeiten setzten sich fort in der 10-Meter-Halle. Hier wurde der Boden gefliest, die Wände schall-isoliert und eine Heizung eingebaut. Der Anbau der neuen Toilettenanlage wurde erstellt. Danach wurde der Kleinkaliberstand abgeräumt. Viele Kubikmeter Sand wurden unentgeltlich von der Firma Steinhauser entfernt und eine Fahrspur zur     25-m-Schießanlage hergerichtet. Der Kugelfang der 25-m-Schießbahn wurde mit einer Betonwanne ausgestattet.
9chronik.JPG

 

Danach konnte man auf den 50-m-Bahnen den Kugelfang, das Kugelfangdach und die Kugelauffangwanne betonieren. Eine Stützwand an der Waldseite war nötig, da die Anlage von sechs auf acht Schießbahnen erweitert wurde. Einen Teil‑ nehmerrekord gab es bei den Rundenkampfturnieren durch die St. Leoner Sport‑ schützen, sie stellten eine Luftgewehrmannschaft, eine Kleinkalibermannschaft, sechs Luftpistolenmannschaften und vier Sportpistolenmannschaften. Die Teilnahme am Festzug der Freiwilligen Feuerwehr St. Leon, die ihr 100-jähriges Jubiläum feierte, blieb in guter Erinnerung. Der Verein wuchs in den Jahren 1996 bis 1998 auf 178 Mitglieder an. Ehrenmitglied Gerhard Götz wurde zu Grabe getragen. Das Kreiskönigsschießen brachte uns dieses Jahr den Kreiskönigspokal ein.
1999 fand ein Wechsel in der Vorstandschaft statt. Nach Roland Weinlein übernahm Norbert Weingand das Amt des Oberschützenmeisters. Trotz der vielen Arbeiten am Schießstand mit kürzeren oder längeren Unterbrechungen, ging der Sport erfolgreich ohne Unterbrechung weiter.
Im Jahr 2000 schoss die Luftpistolenmannschaft in der Oberliga Baden und die Sportpistolenmannschaft in der Verbandsliga. Diese beiden Ligen sind die höchsten Klassen im Badischen Sportschützenverband. Sybille Dagenbach wird Kreis‑ schützenkönigin.
In 2001 wurden in die Kleinkaliberanlage die erforderlichen Hochblenden einge-baut. Der Zaun um die Schießanlage wurde aufgestellt. Um den Sicherheits-bestimmungen vollends Rechnung zu tragen, wurde der Schießstand durch die Schallisolierung komplettiert. Aufgrund dieser umfangreichen Neubaumaßnahmen konnten in den Jahren 1997 bis 2001 die Ortsmeisterschaften im Schießen auch nur in Luftgewehr aufgelegt ausgetragen werden.
Norbert Weingand trat im September 2001 als Oberschützenmeister zurück und Schützenmeister Jens Dagenbach übernahm die Vereinsführung.
Im Februar 2002 wurde Gerhard Hofmann erneut zum Oberschützenmeister gewählt. Im März 2002 fand die Generalversammlung des Sportschützenkreises Wiesloch im St. Leoner Schützenhaus statt. Ebenfalls im März wurde die Scheibenzuganlage im 50-m-Schießstand als hängende Anlage installiert. Nach Abnahme der gesamten Anlagen durch den Schießstandsachverständigen konnten ab diesem Zeitpunkt zahlreiche Disziplinen geschossen werden, denn mit den vorgenannten Baumaßnahmen wurde die Schießsportanlage des Schützenvereins St. Leon auf den neuesten Stand gebracht. Dies hatte positiv zur Folge, dass verstärkt Wettbewerbe des Schützenkreises Wiesloch in St. Leon ausgetragen wurden. Letztendlich war die Inbetriebnahme der erweiterten Anlage im Mai 2002 ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Der erste große Wettkampf auf der neuen Anlage war die Kreismeisterschaft in der Disziplin Unterhebelgewehr im Juli 2002. Im Herbst 2002 wurde das Dach des Schützenhauses komplett isoliert und mit Trapezblechen neu eingedeckt. 16 Mitglieder stellten sich hierfür einen ganzen Tag zur Verfügung! Bernd Weinlein wurde in diesem Jahr 1. Ritter beim Kreis-königsschießen. Zum ersten Mal wurde am Silvestertag ein Ordonnanz-gewehrschießen ausgetragen. Diese Veranstaltung wurde ab diesem Zeitpunkt in den Veranstaltungskalender aufgenommen.
 
10chronik.JPG

 

Im Jahr 2003 wurde eine weitere Veranstaltung der Bevölkerung angeboten: das Ostereierschießen. Es wurde gut angenommen und hat seit dieser Zeit ebenfalls einen festen Platz im Terminkalender. Die Befestigung/Bepflasterung des Park-platzes vor dem Schützenhaus wurde in diesem Jahr vorgenommen. Eine weitere Kreisveranstaltung fand auf unserer Anlage statt: das Alters- und Seniorenschießen der Kreise 4, 5, 6 und 9.
Unserem Ehrenmitglied Erwin Mecklenburg mit seiner Ehefrau wurde im November zur goldenen Hochzeit gratuliert. Beim Kreiskönigsschießen wurde bei der Jugend Carina Hilpert 2. Ritter, bei den Damen wurde Anneliese Hofmann 1. Dame.
Im Jahr 2004 war unser Verein wiederum Ausrichter einer Kreisveranstaltung. Es handelte sich um den Norbert-Degen-Pokal, ein Wettbewerb für die Damen der Kreisvereine. Beim Kreiskönigsschießen holte sich Alexander Becker den Titel des Kreisjugendschützenkönigs und Harald Hilpert wurde 1. Ritter in der Schützen-klasse.
Das Vereinsjahr 2005 begann mit dem Gedächtnisschießen für verstorbene Vereins-mitglieder. Unsere Schützen nahmen an den Kreis- und Landesmeisterschaften teil. Im Vorfeld dazu fanden zur Qualifikation die Vereinsmeisterschaften statt. Die Bevölkerung wurde zum Ostereierschießen, zum Schlachtfest und zur Orts-meisterschaft eingeladen. Zu den Kreishoheiten gesellte sich in diesem Jahr Bettina Freiseis als 2. Dame, und der Pokal des Kreisschützenmeisters ging wiederum für ein Jahr ins Schützenhaus von St. Leon.

Das Jahr 2006 gestaltete sich vom Ablauf her ähnlich dem vorangegangenen. Nur in Bezug auf unsere diesjährige Königsfeier musste sich etwas ändern. Seit Bestehen des Schützenhauses samt seiner Erweiterungen und Erneuerungen ging es in den letzten beiden Jahren recht eng zu, so dass sich die Vorstandschaft in 2006 dazu entschloss, diesen Höhepunkt des Schützenjahres in andere Räumlichkeiten zu verlegen. So proklamierten wir unsere neue Königsfamilie in diesem Jahr im Saal des Kleintierzüchterheims. Beim Kreiskönigsschießen durfte sich Maximilian Berger über den Titel des 2. Ritters bei der Jugend freuen. Auch der Schützenverein war im Jahr 2007 mit der 850-Jahr-Feier der Gemeinde St. Leon beschäftigt. Vorher durften wir unserem Ehrenmitglied Alfons Riester und seiner Ehefrau Gerlinde am 1. Mai zur goldenen Hochzeit gratulieren. Mit Pulverdampf und Donnerhall warteten die Böllerschützen vor der Kirche auf das Jubelpaar und empfing es standesgemäß. Im Juni nahmen wir mit einer Gruppe von neun Personen als Zimmerleute, den Kirchenneubau St. Leo

 

11chronik.JPG

 

Auch in diesem Jahr waren wir Ausrichter des Alters- und Seniorenschießens der Sportschützenkreise Neckartal, Heidelberg, Wiesloch und Schwetzingen. Erneut stellten wir beim Kreiskönigsball den Jugendschützenkönig des Sportschützen-kreises Wiesloch. Marius Weinlein durfte die Königskette in Empfang nehmen.
 
Für das Jubiläumsjahr 2008 wünschen wir uns, dass wir die geplanten Veran-staltungen mit vielen Freunden und Förderern feiern dürfen. Eröffnet wurden die Jubiläumsveranstaltungen bereits mit einer Feierstunde anlässlich des Gründungstages am 27. Januar in unserem Schützenhaus. Eingeladen waren die Gründungsmitglieder und die Ehrenmitglieder sowie die amtierende Vorstandschaft. Zur Eröffnung der Feierstunde feuerten die Böllerschützen ein langsames Reihenfeuer, ein schnelles Reihenfeuer und einen Salut ab.
Wir freuen uns auf unser Festbankett am 31. Mai im „Harres“ und natürlich auf unser Festwochenende vom 18. bis 21. Juli beim Schützenhaus mit Western-schießen, Country-Musik und vor allem auf das 6. Badische Böllertreffen auf heimischem Boden.
12chronik.JPG

 

Der Einsatz und die Tatkraft der nicht mehr unter uns weilenden Schützenbrüder und Schützenschwestern sei uns Vermächtnis und Ansporn für eine stets von Engagement und Freude getragene weitere Zusammenarbeit zum Wohle des Vereins und der Gemeinde, unserer Jugend und allen, die guten Willens sind, eine Tradition weiterleben zu lassen.

 

 

 

Chronik schwarzweiß

 

 

SValt17.jpg